Wenn ich mit dem Auto dorthin fahre, wo ich mich nicht auskenne, mache ich es mir leicht und programmiere mein Navigationsgerät. Ich gebe die Zieladresse ein und kann mich dann von der angenehmen Stimme entspannt dort hinlotsen lassen. Selbst wenn ich einmal unachtsam bin und eine falsche Richtung einschlage, gibt es keinen Grund zur Panik. Mein „Navi“ fordert mich auf zu wenden oder leitet mich über einen Umweg wieder auf die richtige Route zurück. Irgendwann sagt es dann: Sie haben ihr Ziel erreicht. Und wenn ich weiterfahren will, gebe ich ein neues Ziel ein. Jetzt gebe ich das Ziel „glücklich sein“ ein.
Genauso fühle ich mich durch mein Leben gelotst. Das Navigationsgerät führt mich immer zum jeweils angestrebten Lebensziel, das ich bewusst oder unbewusst eingegeben habe. Um dort hinzu gelangen, gibt mir meine innere Stimme im richtigen Moment die richtigen Impulse, wie ich zu fahren habe, was ich also zu denken oder zu tun habe. Das Navigationsgerät entscheidet nicht, ob mein Ziel für mich dienlich, sinnlos oder sogar schädlich ist, ob ich mich dort, wo ich hin will, dann auch wohl und glücklich fühle, nein mein „Navi“ folgt einfach nur meiner Anweisung und leitet mich dorthin.
In unserer bisherigen materialistisch orientierten Welt gaben viele Menschen das Ziel „Geld verdienen“ und „Konsumieren“ in ihr Navigationsgerät des Lebens ein. Also wurden sie zu Handlungen angeleitet, die zu diesen Zielen führten . Der einzelne Mensch, Unternehmen, Politiker, Volkswirtschaften, ja die ganze Welt wurde zum kollektiv eingegebenem Ziel „Geld verdienen“ und „Herstellen und Kaufen von Konsumgütern“ geführt, ungeachtet dessen, ob diese der Lebensqualität des Einzelnen und der Welt dienlich oder schädlich sind.
Andere programmieren sich auf Ziele wie Reichtum, Macht, Karriere, im Mittelpunkt stehen, Aufmerksamkeit auf sich ziehen, nach außen glänzen und so weiter. Auch zu diesen Zielen werden sie mit Hilfe des inneren Lebenslotsen geführt, egal ob diese Dinge sie dann wirklich nachhaltig erfüllen oder nicht.
Dann gibt es diejenigen, die sich selbst, wohl um die aufkommenden Gefühle der inneren Leere zu übertünchen, auf ständige „Fun- und Action“-Suche programmiert haben. Sie werden dann von ihrem inneren Lotsen eben zu solchen Events gesteuert, ungeachtet dessen, ob es ihnen das bringt, was sie eigentlich suchen.
Doch die gute Nachricht: Kein Ziel ist unabänderlich fixiert. Wir müssen nur erkennen, dass wir nicht Sklaven unseres inneren Navigationsgerätes sind. Wir dürfen es in jeder Sekunde unseres Lebens neu programmieren. Wir können wie bei einer Autofahrt, deren Sinn wir plötzlich hinterfragen, anhalten und ein neues Ziel eingeben.
Ich selbst habe mir überlegt, welches Ziel mir selbst und auch anderen dienlich ist. Und ich habe mich für „Glück“ entschieden. Ich habe mein Lebens-Navi neu programmiert mit den Zielen: „Ich bin glücklich“ und „Ich trage dazu bei, dass auch andere glücklich sind“.
Beides bedingt sich ohnehin gegenseitig, denn die Gefühle eines jeden Einzelnen wirken auf das Ganze ein. Genau wie möglichst viele einzelne helle, leuchtende Fäden einen hellen Teppich entstehen lassen, genauso lassen möglichst viele helle Glücksgefühle eine hellere Welt entstehen.
Programmiert mit diesem Ziel lässt mein Navi mich immer mehr Gedanken, Gefühle und Situationen des Glücks erleben. Und hält mich von anderen Situationen fern, die meine hellen Glücksgefühle verdunkeln könnten. Und ich erkenne immer deutlicher, wie die Welt sich zum hellen Glücks-Gewebe für all diejenigen wandeln wird, die diese schönen Farben lieben.
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