Geschichte zu Weihnachten: Die Elfen backen Zauberplätzchen

Gerade ist mir eine kleine Adventsgeschichte über Elfen und Zauberplätzchen in den Sinn gekommen, die ich vor ein paar Jahren geschrieben habe, und die neben anderen Adventsgeschichten hier veröffentlicht wurde: Das große Oma-Weihnachtsbuch
Ich stelle sie heute hier ein in der Hoffnung, dass sie ein Lächeln auf die Lippen und vielleicht sogar wirklich etwas Weihnachtsglück in die Welt zaubert.

Die Zauberplätzchen

„Komm lass uns Plätzchen backen“,  sagt die Elfenoma zur kleinen Elfe Larissa. Verträumt sieht sie aus dem Fenster. Draußen glitzert der zugefrorene See in der Sonne und die Bäume sind übersät mit kleinen weißen Eis-Kristallen. „Ist das nicht wunderschön?“, fragt die Elfenoma, doch Larissa freut sich heute gar nicht über die schöne Winterlandschaft. Traurig steht sie am Fenster und sieht sehnsüchtig hinaus. „Wenn nur Mama und Papa endlich wieder da wären“, sagt sie leise, und dabei rollt eine kleine Träne aus ihren Augen.

Die Elfenoma nimmt das kleine Mädchen zärtlich in den Arm. „Nicht weinen“, tröstet sie leise. „Am Sonntag kommen Mama und Papa doch schon wieder!“ „Aber nur zu Besuch“, schluchzt Larissa. „Und dann fliegen sie gleich wieder weg und nicht einmal am Weihnachtsabend sind sie hier!“ Sie kann gar nicht mehr aufhören zu weinen, als sie daran denkt.

adventsgeschichte: die elfen backen zauberplätzchenDie Oma streicht ihr übers Haar. „Mama und Papa wären gerne hier bei uns am Weihnachtsabend. Aber du weißt doch, dass sie in der Glücksfabrik helfen müssen“, erklärt sie.  „Denn an Weihnachten sind viele Menschen traurig und unzufrieden, da haben die Elfen alle Hände voll zu tun, um die Menschen glücklich zu machen.“

„Ich will ja auch, dass die Menschen glücklich sind“, schnieft die kleine Elfe Larissa. „Aber Mama und Papa sollen trotzdem herkommen. Wenigstens am Weihnachtsabend!“ – „Ich fürchte, das geht nicht“, denkt die Elfenoma. Doch dann überlegt sie. Wirklich nicht?

Sie erinnert sich plötzlich an früher, als sie selbst ein kleines Elfenmädchen war: Damals hatte ihre Oma ganz besondere Plätzchen gebacken. Es waren Zauberplätzchen, und alle Menschen waren glücklich. Und die Elfen aus der Glücksfabrik hatten am Weihnachtsabend frei.

„Ob ich das Rezept für die Zauberplätzchen noch finde?“, überlegt die Elfenoma. Sie sucht in allen Schränken und Schubladen, doch das alte Zauberrezept ist nirgends zu entdecken. Dann hat sie eine Idee: Vielleicht liegt es ja in der Geheimnistruhe auf dem Dachboden?  Eilig steigt sie die Treppe hinauf.

Ja, da in der Ecke steht die alte Truhe. Die Elfenoma dreht an dem verrosteten Schlüssel, der Deckel knarrt und ächzt, und endlich kann sie ihn öffnen. Tatsächlich, da liegt das alte Zauberbuch von früher. Aufgeregt blättert sie bis zur Seite mit den Zauberplätzchen. Hier sind sie ja schon. Was steht da? Zucker? Butter? Mehl? Schokolade? Und dann? Eine Prise Zauber…….. Wie heißt dieses Wort? Es ist so undeutlich geschrieben. Die Elfenoma setzt ihre Brille auf, damit sie die Zauberzutat  besser lesen kann. Doch es geht nicht. Die Schrift ist so verblasst, dass nichts mehr zu erkennen ist.

„Verflixt!“, denkt die Elfenoma ärgerlich. „Dass auch gerade die wichtigste Zauberzutat fehlt.“ Doch aufgeben wird  sie jetzt nicht. Sie muss sich eben zu erinnern versuchen. Wie war das damals? Es ist schon so lange her, aber plötzlich fällt ihr wieder ein, dass sie damals das Zauberpulver mischen durfte.

Was war da alles enthalten? Pfeffer? Und Zimt? Und noch so etwas aus einer goldenen Dose? War die nicht oben hinter dem Küchenregal versteckt? In einem kleinen Geheimfach? Genau! Schnell läuft die Elfenoma zurück in die Küche. Sie steigt auf einen Stuhl und räumt das obere Regal leer. Tatsächlich:  In einer kleinen Mauernische steht immer noch die goldene Dose. Und darin ist das geheimnisvolle Zauberpulver.

„Na also“, denkt die Elfenoma zufrieden und macht sich sofort an die Arbeit. „Larissa“, ruft sie, „komm lass uns endlich Plätzchen backen.“  Doch die kleine Elfe ist immer noch traurig. „Ich mag keine Plätzchen“, sagt sie.  „Ohne Mama und Papa mag ich überhaupt nicht Weihnachten feiern.“

Da sieht die Elfenoma sie verschwörerisch an: „Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis“, sagt sie. „Wir werden Zauberplätzchen backen. Damit werden alle Menschen glücklich, und die Elfen haben am Weihnachtsabend frei!“ – „Und dann können Mama und Papa mit uns feiern?“ ruft die kleine Elfe mit leuchtenden Augen. Die Elfenoma nickt. „Wenn das Pulver bloß noch wirkt“, denkt sie. „Aber wir werden es einfach ausprobieren.“

Eifrig machen sich die zwei ans Werk. Die Elfenoma knetet den Teig und Larissa darf das Zauberpulver mischen: Ein wenig Pfeffer, etwas Zimt und dann ein Löffel von dem Zauberpulver aus der goldenen Dose. „Das musst du jetzt genau hundertmal rühren“, sagt die Elfenoma „und dann noch zehnmal schütteln.“ Larissa passt auf, dass sie alles genau richtig macht. Ihre Wangen sind ganz rot vor lauter Aufregung.„Und jetzt?“, fragt sie. Oma Elfe denkt angestrengt nach: Wie geht es weiter?

Ach ja, schon fällt es ihr wieder ein. „Jetzt muss du das Pulver langsam in den Teig streuen und dabei ganz fest den Zauberspruch sagen:

„Zauberpulver, Pfeffer, Zimt –

Jeder Mensch ist froh gestimmt.

Nirgends Stress und Streiterei,

Und die Elfen haben frei“.

Larissa streut das Pulver in Omas Schüssel und sagt den Zauberspruch so laut, dass er ganz bestimmt wirkt. DannAdventsgeschichte: Die Elfen backen Zauberplätzchen ist der Teig fertig, und sie darf die Zauberplätzchen ausstechen. Das macht Spaß. Larissa sticht ganz viele Zaubersterne aus und Oma schiebt sie in den Ofen. Hm, riecht das gut. Larissa will gleich davon naschen. Aber die Elfenoma sagt: „Ein paar darfst du probieren, aber die anderen brauchen wir zum glücklich machen.“

Sofort packt die Elfenoma die Plätzchen in eine große Dose und schickt sie zur Glücksfabrik, damit die Elfen sie an die Menschen verteilen können. Ein wenig Zweifel hat sie dabei doch: Ob sie das Pulver auch richtig gemischt hat? Ob der Zauberspruch richtig war? Und ob der alte Zauber überhaupt noch wirkt? Ob die Menschen wirklich einmal rundum glücklich sind am Weihnachtsabend? Und nicht dauernd streiten oder sich ärgern?

Gespannt wartet sie, was passiert. Und Larissa fragt: „Werden Mama und Papa nun bald kommen?“ Da klingelt endlich das Elfen-Telefon. Mama und Papa Elfe rufen an. „Wir haben eine Überraschung “, sagen sie. „Wir können nun doch zu Weihnachten bei euch sein und mit euch feiern.“

„Müsst ihr denn nicht in der Glücksfabrik helfen?“ fragt die Elfenoma und zwinkert Larissa zu. „Nein“, sagt Mama Elfe. „Wir werden nicht mehr gebraucht. Es ist ganz eigenartig. Alle Menschen sind auf einmal glücklich und zufrieden!“ – „Wie schön“, lächelt die Elfenoma. Und Larissa tanzt vor lauter Freude. „Mama und Papa kommen am Weihnachtsabend“, ruft sie glücklich. „Du bist super Oma, und deine Zauberplätzchen auch!“

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Ich schließe mich hiermit der „Elfenoma“ an und hoffe, dass das Zauberpulver wirkt. 😉

Noch eine schöne Rest-Adventszeit und wunderbare, glückliche Weihnachtstage wünsche ich uns allen.

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10 Gedanken zu „Geschichte zu Weihnachten: Die Elfen backen Zauberplätzchen

  1. Danke schön, liebe Johanna, das hat grad so richtig gut getan, deine Geschichte
    zu lesen. 🙂

    Ich wünsche dir auch schöne Feiertage und ganz viel Glück und Zufriedenheit 😉

    Liebe Grüße Heike

  2. Liebe Johanna,

    eine wunderhübsche Geschichte. Die allein hat schon glücklich gemacht. Möge Gott helfen, daß bald alles Seelen, die dies wollen, wieder miteinander vereint sind. Daß die Schleier endgültig fallen und die unseligen Trennungen nicht mehr existieren.

    Was nehm ich als Zauberpulver? Die Liebe aus meinem Herzen.

    Alles Liebe Dir und allen anderen von Kirstin

  3. Pingback: Glückszauber | Lebenskreationen

  4. Eine wunderschönes, zauberhaftes Märchen, vielen Dank! So etwas liebt mein inneres Kind! Wie heißt denn das Weihnachtsbuch, aus dem es stammt?
    Sei herzlich gegrüßt von Marina (und Ina=mein inneres Kind)

  5. Die Geschichte ist wunderschön! Und ich hoffe auch, dass Sie ganz viel Weihnachtsglück in die Welt streut!

    Vielen Dank fürs Erzählen!

    LG Susanne

  6. @Marina
    Liebe Marina, schön, dich wieder einmal hier zu lesen. Das Buch heißt „Das große Oma-Weihnachtsbuch“ und ist im Nelson-Verlag erschienen. Grüße an dich dich und Ina 😉

    @Susanne
    Liebe Susanne, auch dir danke für dein Feedback, ja, hoffen wir, dass ganz viel Weihnachtsglück in die Welt gestreut wird.

    Liebe Grüße an euch alle
    Johanna

  7. Ja schön, diese Geschichte, aber sie könnte auch wahr sein, das macht sie noch schöner. Ihr glaubt gar nicht, was alles möglich ist.

    Liebe Johanna, ich hatte dir auch eine Weihnachtserzählung geschickt (Anhang Leiendecker, Alice und ihre Tauben). Hast du sie gesehen?

    Allen Leserinnen hier wünsche ich frohe Festtage, welche in dieser Energie sein mögen.

    Herbert

  8. Ja Herbert, lieben Dank für deine Leiendecker-Weihnachtserzählung. Und sorry, dass ich dir noch nicht geantwortet habe, aber ich bin im Moment so voller kreativer Ideen und so sehr damit beschäftigt, sie umzusetzen.

    Und zur obigen Geschichte: Klar ist sie wahr, wir machen sie einfach wahr:

    Ene mene Zauberstein,
    zu Weihnachten sollen alle Menschen glücklich sein

    hex hex
    🙂

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