Es gibt einen Sketch für Geburtstage in der zweiten Lebenshälfte, mit der Überschrift „Engelchen und Teufelchen“, den ich schon manchmal mit vorgeführt habe. Kurz gesagt geht es darum, dass Engel und Teufel – natürlich in entsprechender Verkleidung – abwechslend dem Geburtstagskind gratulieren: Engelchen tut das in edlen, schönredenden Worten, Teufelchen spricht als Kontrast richtig fies im Klartext, zum Beispiel über Alterserscheinungen und so weiter. Ich habe dabei übrigens immer das Teufelchen gespielt… 😉
Dieser Sketch kam mir gestern plötzlich in den Sinn, als ich mich über mich selbst geärgert hatte und ein wenig in selbstkritische Gedanken verfiel. Und auf einmal sah ich dazu ein deutliches Bild in mir: In meinem Herzen tauchten plötzlich meine beiden inneren Kinder Engelchen und Teufelchen auf.

Engelchen und Teufelchen: Beide sind auch in mir, beide wurden erschaffen, um die Dualität zu erleben, beide sind es wert, geliebt zu sein.
Engelchen brüstete sich, was es alles Gutes getan hatte.
Teufelchen schluchzte bitterlich und gestand voller Reue, dass es unperfekt, mitunter zu impulsiv, ungeduldig, auch schon mal eifersüchtig und neidisch gewesen sei, manchmal manipulativ, zickig, besserwisserisch und sogar ganz schön fies sein konnte, dass es auch schon gelogen hatte, manchmal Alkohol trinke und auch noch Fleisch esse, sich selbst oft nicht leiden konnte und dann immer richtig biestig sei…
Wie gesagt, Teufelchen weinte heiße Tränen ob seiner Verfehlungen und sagte: „Es tut mir leid, ich weiß selbst nicht, warum ich immer wieder quer treibe.“ Und es sah mich ängstlich an und fragte: „Hast du mich jetzt nicht mehr lieb?“
Mein Herz lächelte, dann nahm es meine inneren Kinder, also Engelchen und Teufelchen, fest in die Arme und sagte: „Alles ist gut, ich hab euch beide lieb.“
Da beschwerte sich Engelchen ein wenig und sagte: „Nein, das geht aber nicht, ich war viel lieber als Teufelchen, mich musst du mehr liebhaben…“
Doch mein Herz antwortete: „Ach weißt du, wenn wir nur reine Engelchen sein wollten, hätten wir gleich im Himmel oben bleiben können. Aber hier seid ihr beide ein Teil von mir, Engelchen und Teufelchen, und deshalb habe ich euch beide gleich lieb.“
Das verstand Engelchen natürlich, wir lachten und herzten uns und alles war gut…
🙂 🙂 🙂