Vor ein paar Tagen habe ich „darum gebeten“, vollständigen Zugang zu meinem Unterbewusstsein und den unbewussten Anteilen in mir zu erhalten. Denn dort, so wurde mir klar, sind noch „Programme“, Erfahrungen und Überzeugungen aus früheren Leben bis hin zu Urzeiten gespeichert, die mich möglicherweise immer noch steuern und unfrei halten.
Unfrei deshalb, weil solche archetypischen Speicherungen bis ins Jetzt wirken und Konfliktpotential bergen oder selbstsabotierende Verhaltensweisen auslösen können. Oder weil sie sich bei mir immer noch unterschwellig als „Stachel im Herzen“ anfühlten, einen „Stachel“, den ich trotz überfliessender Liebesemotionen zwischendurch immer wierder mal spürte, besonders nachts, wenn ich aus Träumen erwachte, an die ich mich nicht erinnern konnte.
Vor ein paar Tagen habe ich deshalb morgens beim Erwachen darum gebeten, kompletten Zugang zu meinem Inneren zu bekommen. Wenige Stunden später, ich war gerade mit dem Auto unterwegs zum Einkaufen, überfiel mich plötzlich unvermittelt ein heftiger „Herzschmerz“, kein körperlicher, sondern ein Seelenschmerz. Mir schossen die Tränen in die Augen und ich sprach unvermittelt immer wieder die Worte aus: Es tut so weh, es tut so weh. Ich wollte die Ursache ergründen und fragte: Was tut denn da so weh? Als Antwort erhielt ich keine detaillierte Erinnerung, sondern nur die Information: Dein Urschmerz. Nach wenigen Minuten ebbte diese Schmerz-Emotion ab, und mein Herz fühlte sich intensiv warm, leicht und voller Liebe an.
Am nächsten Tag bat ich um weitere Wahrheiten und fühlte im Lauf des Tages genauso unvermittelt ein heftiges Gefühl des Ausgeliefertseins und des Misstrauens, das ebenso schnell wieder verschwand und sich ins Gegenteil verkehrte. Beim dritten Mal war es dann die Emotion des völligen Alleingelassenseins, die ich kurz durchlebte. Auch Selbstkritik, aber auch verborgenen Groll auf andere durfte ich in mir aufspüren.
Irgendwo hatte ich dazu einmal gelesen, unser „Urgedächtnis“ würde nicht alle konkreten Situationen aus früheren Leben abspeichern, sondern vor allem die dazugehörigen Emotionen. Und diese gespeicherten Grund-Emotionen – dessen bin ich mir sicher – wirken so lange in uns, bis sie gelöscht sind. Dazu müssen sie aber erkannt, identifiziert und in Worte gefasst werden. „Was ausgesprochen ist, kann gehen“, sagte mir meine innere Stimme dazu. Und es scheint, dass sie Recht hat. Ich fühle mich jetzt viel leichter, der „Stachel im Herzen“ ist (fast) weg und ich gewinne immer mehr Vertrauen in mich selbst und in das Leben.
Und dieser Prozess gilt vermutlich nicht nur individuell sondern auch kollektiv. Auch hier denke ich inzwischen (anders als noch vor kurzer Zeit), es nützt nichts, alles nur mit dem „Mantel der Liebe“ zudecken zu wollen. Das ist so ähnlich, als ob man auf einen Eiterabzess nur ständig Heilsalbe auftragen würde. Das lindert vielleicht, aber wirkliche Heilung erfolgt erst, wenn der Krankheitsprozess nach außen durchdringt, der Abzess sich also öffnet oder geöffnet wird und der ganze Eiter nach außen abfließen kann.
Deshalb werden wir also auch in der Welt noch einmal hinsehen dürfen oder müssen auf das, was sich da mehr oder weniger verborgen abgespielt hat an Lug und Trug, Unmenschlichkeiten und Verbrechereien. Auch wenn wir dann vielleicht schockiert und entsetzt sein werden über das, was Menschen zu tun imstande sind, vielleicht auch über das eigene Schweigen und Zulassen – wird dies ein heilsamer Prozess für unsere Erde sein. Denn auch hier gilt: Was ausgesprochen oder noch einmal kurz durchfühlt ist, kann gehen. Und dann sind wir wirklich frei, etwas Neues, Schönes zu kreieren. Dann kann endlich das viel erwartete Zeitalter der Liebe beginnen.
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Liebe Johanna,
hier hätte ich gern zweimal „gefällt mr“ gedrückt. 😉 Ich freu mich sehr, danke für den Text. Und danke für den Tip, einfach nach dem Zugang zu fragen.
Liebe Grüße von Kirstin
Ja Kirstin, ich war auch überrascht, wie schnell der Zugang da war, und wie schnell Dinge sich lösen konnten. Wird bei dir auch funktionieren, das weiß ich.
Liebe Grüße von Johanna